Wie ich Trauredner wurde
Mit einer freien Trauung wurde ich zum ersten Mal bei meiner eigenen Hochzeit im Jahr 2002 konfrontiert. Meine Frau und ich fanden einen freien Theologen, der uns eine wundervolle, rührende und unvergessliche Trauzeremonie beschert hat.
Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, dass ich selbst mal diesen Weg einschlagen würde. Durch das Studium der Philosophie lernte ich viele Weltanschauungen und Konzepte kennen, was mir sicherlich half großen Respekt gegenüber anderen Denkansätzen und Lebenseinstellungen zu entwickeln. Durch die Mitarbeit in der Hochzeitsagentur meiner Frau lernte ich viele Brautpaare kennen, Ihre Wünsche, Ängste und Erwartungen an eine unvergessliche Hochzeit. Der Schritt beides – die Philosophie und die Freude Brautpaare bei den Hochzeitsvorbereitungen unterstützen zu dürfen – zu kombinieren, war wohl nur eine Frage der Zeit.
Doch der Anstoß dazu erfolgte von Seiten der Brautpaare, die mich baten “einzuspringen”, wenn keiner der freien Theologen ihren Vorstellungen entsprach oder nicht mehr verfügbar war. So kam ich zu meinen ersten freien Zeremonien. Obwohl ich vorher schon dutzende kirchliche und freie Trauungen gesehen hatte, war es eine echte Herausforderung für mich, selbst eine solche Zeremonie zu leiten. Doch meiner Meinung nach sind solche Gelegenheiten im Leben dazu da uns weiterzuentwickeln, dazu zu lernen, Erfahrungen zu machen.
Und so machte ich die Erfahrung, dass es mir große Freude verschafft, zwei sich liebende Menschen bei diesem so gewichtigen Schritt begleiten zu dürfen. Auch nach über 15 Jahren und mehr als 500 Trauungen lerne ich immer noch Neues kennen und keine Trauung war bisher wie die vorherige. So ist auch für mich jede Trauung etwas ganz Besonderes und Einzigartiges.