Manche Brautpaare sind absolut gelassen, andere schon Tage oder Wochen vor der Trauung am Zittern.
Oft fragen mich die Brautpaare, ob ich denn auch nervös vor einer Trauung wäre.
Ja, bin ich! Zwar nicht so wie bei meiner ersten Trauung, es ist eher so ein freudiges Kribbeln, und das ist auch gut so. Ich hatte nie ein Problem damit vor größeren Menschenmengen zu sprechen, aber eine Trauung ist ja doch etwas anderes als ein Vortrag oder ein Seminar. Es geht um den schönsten Tag von zwei Menschen, den man entscheidend mitgestaltet! Also eine große Verantwortung.
Ich hatte am Anfang meiner Rednertätigkeit weitaus größere Probleme mit der Nervosität und habe dann versucht diese Nervosität mit verschiedenen Methoden auszumerzen. Man findet dazu viele Ratgeber im Internet. Und es hat auch funktioniert. Ich war absolut ruhig und gelassen. Und irgendwie gefiel mir das gar nicht! Mir war es zu sachlich, ICH war sehr sachlich. Und das möchte ich nicht sein, ich möchte emotional beteiligt sein, und mit meinem Brautpaar mitfühlen können. Ich habe meine Lektion also gelernt:
Eine gewisse (positive) Nervosität brauche ich um wirklich voll dazusein. Ich habe meine Nervosität also akzeptiert, als etwas, das es mir erst ermöglicht mich voll und ganz einzubringen. Und inzwischen habe ich auch gelesen, dass viele Moderatoren, die täglich im Fernsehen auftreten, auch nach der 200. Sendung noch immer Lampenfieber haben, und das sogar genießen. Und das kann ich inzwischen gut nachvollziehen.
Und für die Brautpaare gehört Nervosität sowieso dazu! Wann sollte man denn nervös werden, wenn nicht an diesem ganz besonderen Tag? Da darf man den Gefühlen freien Lauf lassen, darf auch Freudentränen vergießen, und ein bisschen vor Aufregung zittern. Es wäre doch schade, wenn es einem am Hochzeitstag so geht, wie an jedem anderen Tag auch!

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