Im Oktober finden wieder die ersten Hochzeitsmessen für die neue Saison statt. Da bin ich aber noch fast jedes Wochenende gebucht, so dass ich nicht teilnehmen kann. Aber selbst wenn ich könnte, würde ich es nicht tun. Und dafür gibt es gute Gründe. Zumindest für mich. Ich weiß, dass andere Anbieter rund um das Thema Hochzeit auf jede Messe rennen, die es irgendwo im Umkreis von 100 Kilometern gibt. Warum ich das nicht tue, erkläre ich im Folgenden:
1) Hochzeitsmessen kosten sehr viel Geld. Es ist ja nicht mit der Standmiete getan, auch eine entsprechende Präsentation ist teuer. Verglichen mit Werbung im Internet ist es sogar richtig teuer. Es lohnt sich für mich einfach nicht, da ich meinen Terminkalender mit anderen Werbemöglichkeiten günstiger voll bekomme.
2) Hochzeitsmessen kosten auch Zeit! 2 Tage stehe ich an meinem Stand, und gerade Samstags ist auf den Messen, die ich kenne, nicht viel los (Das mag auf Messen in München, Stuttgart oder Hamburg anders sein!). Man hat als Aussteller teilweise das Gefühl, dass man seine Zeit einfach vergeudet. Und dafür ist sie mir dann doch zu schade!
3) Da die nächste Band maximal 20 Meter von einem entfernt ist (so man Glück hat, man kann auch direkt daneben plaziert sein) sind ausführliche Gespräche mit Interessenten eh nicht zu führen. Und gerade das wäre ja eigentlich Sinn und Zweck, sozusagen eine Chance für mich einen „Tag der offenen Tür“ daraus zu machen, bei dem interessierte Brautpaare mich einfach mal kennenlernen können, ohne Termin und vorheriger Absprache, ganz unverbindlich. Klappt nur nicht, wenn nebenan ein Alleinunterhalter, gegen den Daniel Küblböck ein Gesangswunder ist, in „fränggisch spoken englisch“ Hits aus den letzten Dekaden jammert. Aber auch die wirklich guten Bands sind einfach störend, wenn man sich unterhalten will.
4) Die meisten dieser Hochzeitsmessen kosten nicht nur mich als Aussteller sehr viel Geld, sondern auch die Besucher. Wenn man bedenkt, dass die „Consumenta“, die größte Verbrauchermesse der Region, gerade mal 10 Euro Eintritt kostet, dann ist es schon dreist, dass manche der Hochzeitsmessen schon mehr als 7 Euro verlangen! Da man ja nicht unbedingt allein auf so eine Messe geht, sind es pro Brautpaar schon mal 14 Euro! Hat man noch die Trauzeugen oder die Eltern dabei, dann sind es schon 28 Euro! Vergleicht man nun die Größe der Messen, so könnte keine der Hochzeitsmessen auch nur eine einzige Halle der Consumenta füllen! Nicht mal annähernd. Kostet dann, wie es teilweise der Fall ist, auch das Parken noch extra, dann sind die Besucher suuuper gut gelaunt. Nicht unbedingt das Umfeld, in dem ich werben will.
5) Viele der Besucher sind anscheinend nur wegen den Brautkleidern gekommen; kann ich ja verstehen, man kann an mehreren Ständen nach Herzenslust anprobieren und bekommt eventuell sogar noch einen ordentlichen Messerabatt. Ich finde es dann immer sehr witzig, wenn man Bräuten den Tunnelblick schon aus der Ferne so richtig ansieht. Zielgenau, ohne mal nach links oder rechts zu schauen, stürzt man sich auf die Brautmodenstände. Alles andere wird ignoriert. Ist ja auch das gute Recht der Bräute, nur mir nützen diese Besucher natürlich nichts! Die muss ich von den offiziellen Besucherangaben der Veranstalter abziehen, denn so leid es mir tut, aber Brautkleider verkaufen ist nicht mein Ding!
So, das waren meine 5 guten Gründe nicht mehr auf Hochzeitsmessen zu gehen. Ich hoffe, ich habe jetzt niemandem den Besuch einer solchen Messe verleitet! Aber man sollte ja auch als Brautpaar wissen, was einen da erwartet, oder eben auch nicht erwartet. Um einen Überblick zu bekommen und eventuell auch günstig an ein Brautkleid zu kommen lohnen sich die Messen allemal.
Comments are closed